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22.12.2022

«Wir lernen Holz» - mit Aileen und Ronja

Sie haben beide bereits eine andere Lehre hinter sich und haben sich nun für eine Ausbildung zur Zimmerin entschieden: Aileen (4. Lehrjahr) und Ronja (1. Lehrjahr).

Im Interview erzählen Sie uns von ihren Erfahrungen rund um die Lehre, von ihren Herausforderungen und ihrer Begeisterung für Holz:

LHZ: Ihr seid beide in der Ausbildung zur Zimmerin EFZ, habt aber beide schon eine erste Ausbildung gemacht. Wie seid ihr auf den heutigen Lehrberuf gekommen?
Aileen: Im Sommer 2020 habe ich meine erste Ausbildung als Zeichnerin EFZ Fachrichtung Architektur abgeschlossen. Meine ganze Lehrzeit als Zeichnerin habe ich Gebäude in Massivbauweise gezeichnet. Ich habe schnell gemerkt, dass mein Interesse dem Holzbau gilt. So machte ich mich dann auf die Suche nach einer Stelle als Zeichnerin im Holzbau. Jedoch hatte ich kein Glück und konnte als Übergangslösung beim Umbau und der Aufstockung bei mir zu Hause mithelfen. Ich entdeckte dadurch meine Begeisterung für das Handwerk wieder, welches seit meiner Kindheit etwas in Vergessenheit geraten ist. Zudem konnte ich bereits in diesem Praktikum viele technische Details aus meiner ersten Ausbildung in die Praxis einfliessen lassen. So habe ich mich für eine Zweitlehre als Zimmerin entschieden.

Ronja: Ich habe in diesem Sommer meine Lehre als Kauffrau EFZ in einer Versicherung abschlossen. Bereits während meiner Lehrzeit habe ich gemerkt, dass mir der «Büroalltag» zu wenig Fleisch am Knochen hat. Ich habe nach etwas gesucht, bei dem ich am Abend sehe, was ich geschafft habe. Das habe ich im Holzbau gefunden.

An deinem Lehrberuf gefällt dir besonders?
Aileen: Den Beruf als Zimmerin finde ich sehr vielseitig. Es ist kein Tag wie der andere. Ausserdem denke ich, dass man vieles auch fürs Leben lernen kann mit einer Ausbildung im Holzbau.

Ronja: Dass ich mit gleichgesinnten Arbeitskolleginnen und -kollegen in einem Team zusammen arbeiten kann und am Ende des Tages sehen kann, was man zusammen geschafft hat.

Was sind Herausforderungen in deiner Lehre?
Aileen: Die Herausforderungen dieser Lehre sind, wie die Arbeit selber auch, sehr vielseitig. Zusammenhänge zu erkennen und zu verstehen, ist ein wichtiger Punkt. Weiter geht nichts ohne eine gute Planung. Da ist nicht das Planen des Gebäudes gemeint, sondern vielmehr die Planung der Arbeiten. Sei es das Vorbereiten der Materialien und Werkzeuge, die Vorgehensweise oder die Verarbeitung. Es ist wichtig, sich im Voraus Gedanken darüber zu machen und Unklarheiten auch gleich dann zu klären. Natürlich gibt es auch Herausforderungen zu meistern, welche nicht direkt mit der Arbeit zusammenhängen. Körperlich und auch psychisch gibt es Aspekte, welche nicht immer so einfach aus dem Ärmel zu schütteln sind. In diesen Situationen spürt man gut, dass dieser Beruf sehr auf die Unterstützung des Teams.

Ronja: Seit Lehranfang hat es für mich eigentlich noch nicht allzu viele Herausforderungen geben. Dadurch, dass ich aber eher klein bin und mir dadurch teilweise die Kraft etwas fehlt, würde ich das sicher als Herausforderung sehen. Mittlerweile habe ich aber Tricks und andere Wege gefunden, wie ich trotzdem zum Ziel komme.

Wie ist es für euch, in einem Beruf tätig zu sein, bei dem ihr als Frauen in der Minderzahl seid? Ändert das etwas für euch?
Aileen: Für mich ändert die Tatsache, dass man nur wenige Frauen auf dem Bau antrifft, nichts. Natürlich war es anfangs ungewohnt, jedoch konnte ich mich schnell daran gewöhnen. Zudem habe ich seit Sommer Ronja an der Seite. Ich freue mich riesig, eine weibliche Kollegin im Team zu haben.

Ronja: Das geht mir genauso. Ich war schon happy, als ich gehört habe, dass Aileen auch bei Kost Holzbau arbeitet. Trotzdem, am Alltag ändert sich daran nichts, wir sind ja auch nicht immer auf der selben Baustelle. Trotzdem ist es schön, dass wir uns jeweils am Abend immer wieder begegnen und uns gegenseitig austauschen und unterstützen können. Mittlerweile sind wir zu guten Kolleginnen auch im privaten Umfeld geworden.

Was fasziniert euch am Werkstoff Holz? Und vielleicht im Speziellen an Schweizer Holz?
Aileen: Ich bin fasziniert von den vielen Möglichkeiten, welche das Holz uns bietet. Es ist so vielseitig einsetzbar und kann je nach Verarbeitung andere Aufgaben erfüllen. Jede Holzart unterscheidet sich von den anderen in der Farbe, den Eigenschaften und den Einsatzgebieten. Holzwerkstoffplatten optimieren die Eigenschaften und erweitern die Möglichkeiten.

Ronja: Ja, der Holzbau ist flexibel und es gibt so viele Bauweisen und Varianten in der Ausführung. Das macht für mich den Rohstoff so spannend. Zudem ist es ein Naturprodukt, das immer wieder nachwächst. Somit arbeiten wir in einem ökologischen Umfeld, welches sich immer wieder selbst erneuert.

Welchen Rat gebt ihr jungen Menschen auf den Weg, welche sich für eine Lehre als Zimmermann/Zimmerin interessieren?
Beide: Probiert es aus, macht eine Schnupperlehre und lernt den Beruf kennen. Wenn du begeistert davon bist, zeig dein Interesse, mach es und gib dein Bestes. Lasse dich nicht unterkriegen. Eine Lehre im Holzbau ermöglicht Dir so viele Zukunftsperspektiven und füllt Deinen «Rucksack» mit tollen Erfahrungen.

Lernt hier Aileen und Ronja im Video kennen:


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